Reisen mit Sinnen
04.07.2022

Mwani Zanzibar: Das Meeresalgen-Projekt

Hochwertige Kosmetika hergestellt von außergewöhnlichen Frauen

Das ehemalige Seaweed Center auf Sansibar hat kürzlich einen neuen Namen erhalten. „Mwani“ bedeutet auf Swahili Meeresalge. Und genau das ist die Zutat, die den hochwertigen Kosmetika von Mwani Zanzibar ihre Besonderheit verleiht. Natürliche Zutaten wie Kokosöl von regionalen Bauern, Honig von der Insel Pemba und Gewürze wie Nelken, Zimt und Muskat, die auf Sansibar angebaut werden, machen die Produkte zu etwas Besonderem. Aber nicht nur die Produkte selbst, sondern auch die Rahmenbedingungen, unter denen sie hergestellt werden, sind außergewöhnlich.
 

Algensammlerinnen aus Sansibar

Meeresalgen auf Sansibar

Täglich bis zu acht Stunden verbringen Tausende Frauen auf der tansanischen Insel Sansibar im Meer. Denn hieraus beziehen sie ihren Lebensunterhalt und den ihrer Familie. Bestimmt vom Rhythmus der Gezeiten, bringen sie Ernten ein und setzen neue Ableger. Neue Ableger werden einzeln an Seilenden geknüpft, damit sie im Meer austreiben können. Insbesondere die Rotalgensorte Cotonii ist auf dem Weltmarkt sehr gefragt. Sowohl Medikamente, Zahnpasta, Wurst oder Kosmetika enthalten Agar und Carrageen, die Inhaltsstoffe der Rotalge. Hauptabnehmer sind Frankreich, Dänemark, China und die USA. Insgesamt wird auf Sansibar etwa 11.000 Tonnen Seetang im Jahr produziert. Für die täglich harte Arbeit – werden die Algenbäuerinnen in der Regel nur sehr schlecht entlohnt. Paradox ist daher, dass insbesondere Kosmetikprodukte, die die pulverisierten Algen als Inhaltsstoffe haben, auch für europäische Verhältnisse sehr hoch gehandelt werden, obwohl die Alge im Einkauf so günstig ist. Eine Tagescreme mit Rotalgenextrakt kann tatsächlich bis zu 125 € kosten. Warum also nicht vor Ort auf Sansibar Kosmetikprodukte mit Rotalgen herstellen, um eine Wertsteigerung zu erzielen?

Verpackte und unverpackte Seifen auf einer Holzauslage

Das Mwani Zanzibar (ehem. Seaweed Center)

Die „Gewürzinsel“ Sansibar zählte früher zu den weltweit größten Produzenten von Gewürznelken. Auch Kardamom, Vanille und Zimt galten als ein Standbein der Wirtschaft. Heute hat der Tourismus die Gewürze und Meeresalgen etwas in den Hintergrund rücken lassen. Dennoch ist das Thema Gewürze auf Sansibar nach wie vor allgegenwärtig. Daher hat sich eine Gruppe Frauen mit der Idee zusammengeschlossen, aus den geernteten Algen und weiteren typischen regionalen Erzeugnissen wie beispielsweise Gewürzen selbst Kosmetika herzustellen. Daraus ist das Seaweed Center entstanden. Kombiniert mit dem Wissen und der Tradition, die von Generation zu Generation weitergegeben werden, wurde eine einzigartige Gemeinschaft geschaffen – einen Kreis von Frauen – basierend auf gegenseitigem Respekt, Ehrlichkeit, Vertrauen und Gleichberechtigung.

Das Seaweed Center arbeitet nach der Fair Trade-Idee. Es ist ein schönes Beispiel dafür, wie man einzigartige Produkte von lokalen Unternehmern unter Verwendung natürlicher Ressourcen und Traditionen einer bestimmten Region herstellt. Die beschäftigten Fragen erhalten nicht nur sehr gute Löhne, sondern sind auch am Gewinn des Unternehmens beteiligt, was es ihnen ermöglicht, ihre Familien zu ernähren, sich um die Ausbildung der Kinder zu kümmern sowie in Würde zu leben und Freude an ihrer Arbeit zu haben.

Die Initiative besuchen

Gerne empfangen die Frauen im Seaweed Center auch Gäste, die sich über die Gemeinschaft, den Algenanbau und die Seifenproduktion informieren möchten. Daher nehmen wir von REISEN MIT SINNEN Sie auf unseren Sansibar-Reisen „Entspannung mit Würze“ und "Inselhopping auf dem Sansibar-Archipel" mit zu dieser einzigartigen Initiative. Erfahren Sie mehr darüber, wie der Seifenverkauf den Frauen und der Dorfgemeinschaft zu Gute kommt!


Bei Fragen helfen wir Ihnen gerne weiter – melden Sie sich einfach direkt bei unseren Reise-Experten, telefonisch oder per E-Mail.



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