Reisen mit Sinnen
06.12.2019

Fotoreise in den Südwesten Irlands

Ein Reisebericht von P. Schick, September 2019

Klippen im Wasser in Dunmore, eine Gemeinde in Irland

„Wann war ich zuletzt in Westirland??? Über 40 Jahre muss das her sein, dass ich die Dingle Halbinsel besucht habe. Damals, als die EU noch EWG hieß.

Dahin möchte ich heute noch einmal reisen, aber nicht allein, sondern in einer Gruppe. Aber wie bekomme ich meine Leidenschaft fürs Fotografieren und eine Gruppenreise unter einen Hut? …. Es soll doch spezielle Reisen für Fotoenthusiasten geben?“

Bei meiner Suche im Internet – früher haben wir Berge von Katalogen gewälzt – bin ich auf den Reiseveranstalter Reisen mit Sinnen gestoßen, der die 8-tägige Fotoreise „Irland – Irische Blickwinkel“ unter Leitung des Profifotografen Stefan Schnebelt anbietet.

Das Studium beider Webseiten, ein nettes, einladendes Gespräch mit der landeserfahrenen Mitarbeiterin des Veranstalters und die Zusicherung, dass die Gruppe max. 6 Teilnehmer umfassen wird, ließen mich spontan buchen. Von dieser Reise handelt dieser kurze Bericht.

Nach langer Wartezeit und sorgfältiger Vorbereitung flog ich am 28.09.2019 nach Dublin. Als erstes durfte ich nach der Landung lernen, dass man Irland am besten mit dem Bus bereist. Entsprechend übergroß war das Angebot an Bushaltestellen, doch nur eine war die richtige. Die Überlandfahrt führte mich in den regnerischen Abend nach Killarney, unserem Treffpunkt. Hier stieß ich auf die restlichen drei!! Teilnehmerinnen, Stefan, den Reiseleiter und Birgit, seine Frau. Auch oder gerade weil unsere Gruppe eine bemerkenswerte Altersspanne von 40 Jahren aufwies, waren wir von der ersten Minute an ein tolles, unschlagbares Team. Das ist der Boden, auf dem eine Gruppenreise wachsen und zu einem einmaligen Erlebnis werden kann.

Hohe Wellen an einem Strand in Kinard mit Klippen im Hintergrund
Eine Frau blickt auf das Meer in der Region von Sheeps Head

Der strömende Regen, die Dunkelheit hielten uns nicht ab, unser erstes Ziel, das Ross Castle in Killarney aufzusuchen.

In den nächsten Tagen sollten uns Stefan und Birgit mit einem VW Bus zu vielen beeindruckenden Fotozielen auf der Dingle- und der Beara Halbinsel fahren. Die Reisebeschreibung des Veranstalters hat nicht zu viel versprochen. Weil unsere beiden Führer diese Region wie ihre eigene Westentasche kennen, konnten wir uns über mangelnde Fotomotive wahrlich nicht beklagen.

Das irische Licht ist einfach fantastisch und so sauber und klar, weil es täglich mehrfach gewaschen wird. Schlechtes Wetter gab es einfach nicht und so haben wir Regen, starken Wind, Nebel und Sonne genossen, immer die Kamera am Auge. Mir wurde deutlich, dass jeder Fotograf seine ureigene Art zu fotografieren hat; stehen zwei neben einander, so sehen und fotografieren sie etwas Unterschiedliches. Jeder konnte sich „ausfotografieren“, jeder die herrliche Natur am Atlantik auf seine Art genießen. So konnte jeder allein, aber auch Teil einer Gruppe sein. Kurzum, ich habe jede Minute genossen.

Dazu gehörten auch die Abende, die wir in gemütlichen Pubs mit köstlichem Essen und leckeren Getränken verbracht haben. Hier konnten wir noch einmal den Tag passieren lassen oder einfach plauschen. Wenn sich jeder Teilnehmer auf seine Art einbringt, dann entsteht – wie in unserem Fall – etwas ganz Besonderes, Einmaliges. Die zwischenmenschlichen Beziehungen sind über alle Fotobegeisterung hinweg doch das Salz in der Suppe.

Nach meiner Rückkehr habe ich all die Eindrücke erst einmal verdauen müssen, eine große Menge von Fotos wartete darauf, betrachtet und auf eine überschaubare Menge reduziert zu werden.

Ein Strand mit Bergen im Hintergrund und grauem Himmel in Minard Castle

Ein Fazit sollte am Ende stehen, auch Kritisches darf nicht fehlen:

  • die Unterstützung vor der Reise durch die freundliche Mitarbeiterin von Reisen mit Sinnen war wirklich gut und hat meine Vorfreude sehr gefördert
  • Die Leitung durch Stefan und die Begleitung durch seine Frau Birgit war von großer Freundlichkeit, Offenheit und Menschlichkeit geprägt. Alle fühlten sich gut aufgehoben.
  • Auch wenn kein Veranstalter es beeinflussen kann, diese Gruppe war einfach ein Glücksgriff. Für mich bewegend, wie Jung und Alt mit einander harmonieren und sich in Freundschaft begegnen können.
  • Am Flughafen Dublin fühlte ich mich ein wenig überfordert und es hat seine Zeit gedauert, bis ich den richtigen Bus gefunden hatte. Hier wäre eine nähere Information vorab wünschenswert gewesen.
  • Dass in Irland die Uhr eine Stunde nachgeht, ist zumindest mir erst vor Ort aufgefallen, den Hinweis habe ich auf der Webseite einfach übersehen.
  • Die Unterkünfte in den B+Bs waren wirklich gut, leider war die Reiseleitung dreimal anderweitig untergebracht, was wir Teilnehmer sehr bedauert haben.
  • Die Reisedauer von 8 Tagen ist für dieses Ziel genau richtig, denn für An- und Abreise gehen faktisch 2 Tage „verloren“.

Zum Schluss möchte ich noch einige Highlights auflisten, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind:
Wir haben weite Sandstrände mit aufkommender Flut erlebt, spektakuläre Sonnenuntergänge waren eher rar, aber dafür wurden wir mit stürmischer Brandung an bizarren Felsklippen belohnt. Hier konnte ich meiner Leidenschaft für Langzeitbelichtungen der Meereswogen mehrfach nachgehen. Ruhige Stunden im Killarney National Park schlossen den Kreis. Es gäbe noch viel zu schreiben, doch einige Fotos sollen diese Aufgabe übernehmen.

Reisen mit Sinnen – das macht Sinn.

Sonnenuntergang über den Meer in Dunquin Pier
Ein Haus im Licht des Sonnenunterganges in Kenmare

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