Reisen mit Sinnen
26.01.2015

Silvester auf Brava!

Zwei Frauen und drei Männer sitzen am Straßenrand auf den Kapverden.

Unser Reisegast Ute Wotsch hat an unserer Kapverden-Gruppenreise „Inseln des Südens“ teilgenommen. Im Reisebericht erinnert sie sich an eine „typisch kapverdische Silvesternacht, die authentischer und schöner nicht hätte sein können“.

1. Dezember 2014: Die Sonne lacht vom Himmel und es ist ein herrlich warmer Tag. In Vila Nova Sintra, der hübschen Kleinstadt, die im 18. und 19. Jh. den Adeligen und Kolonialbeamten aus Santiago als Sommerresidenz diente, sind wir zu Gast. Und genießen die Vorfreude auf diesen ganz besonderen Abend. Denn der Jahreswechsel steht vor der Tür. Und dies wollen wir feiern! Und zwar so richtig feiern, wie es auch die Kapverdianer von Haus aus gern tun: mit Freunden, gutem Essen, köstlichem Wein und jeder Menge Musik und Tanz.

Wir wissen nicht, was uns genau erwartet. Einen ersten Blick auf die Location, in der das Event stattfinden soll, haben wir bereits am Nachmittag geworfen. Es ist „O Castello“ – ein schönes mondänes Herrenhaus im Kolonialstil, von dessen Terrasse aus sich uns ein Atem beraubender Blick auf die Nachbarinsel Fogo und den imposanten Vulkan erschließt.

Von Eugenia, der Inhaberin des „O Castello“, erfahren wir, dass die Silvesterfeier in geschlossener Gesellschaft stattfinden wird. Sie hat überwiegend Freunde und Familienangehörige an diesem Abend eingeladen. Und UNS! Über diese spontane Geste freuen wir uns sehr, eröffnet sie uns als REISEN MIT SINNEN-Gruppe doch einen exquisiten Ausblick auf eine typisch kapverdische Silvesternacht.

Auf unserer Reise über die „Inseln des Südens“ sind wir bislang schon in den Genuss einiger Highlights gekommen. Und nun, nach einem kurzen Fährstopp auf Fogo, heißt uns Brava herzlich willkommen: Die Tapfere, Wilde, Blumeninsel – wie sie von den Einheimischen gern und voller Stolz genannt wird! Dass diese Insel anders und vollkommen einzigartig ist, erkennen wir schon daran, dass wir als REISEN MIT SINNEN-Gruppe mit einer Hand voll fremder Gäste beinahe die einzigen Touristen sind, die die halbstündige Fährüberfahrt von Fogo nach Brava fortsetzen. Alle anderen sind Einheimische, die nach getaner Arbeit auf der Nachbarinsel Fogo zu ihren Familien auf Brava zurückkehren, um hier – wie wir auch – den Jahresausklang zu feiern.

Etwa 2 Stunden vor Mitternacht betreten wir das herrschaftliche Anwesen „O Castello“ und staunen nicht schlecht, als wir uns plötzlich in den privaten Räumlichkeiten der Inhaberin wiederfinden. Denn die Tür zum Badezimmer steht auf und wer uns da gerade zaghaft anlächelt, ist Eugenia, die Gastgeberin persönlich. Wir haben sie gerade beim Schminken überrascht, was sie selbst und uns sehr amüsiert. Wir scheinen die ersten Gäste zu sein – deutsch-österreichische Pünktlichkeit lässt grüßen! Nachdem uns Eugenia auf die Möglichkeit der „Selbstbedienung“ hinweist, machen wir uns auf den Weg in die Küche. Ihren Worten zufolge steht auf der Küchentheke und im Kühlschrank eine große Auswahl an Getränken bereit. Und sie soll, wie wir später feststellen, absolut Recht behalten!

Auf dem Weg zur „Küchen-Bar“, passieren wir das Wohnzimmer mit den herrlich hohen Decken. Es sieht ganz danach aus, als sei der Raum speziell für diese Nacht zum Tanzraum umgestaltet worden. Denn außer einer 6-köpfigen Musikergruppe glänzt nur das Tanzparkett in seiner vollen Pracht. Danach geht’s in den Innenhof. Kleine Nischen, Veranden und gemütliche Sitzecken erwarten uns hier – sowie ein spektakulärer Blick auf Fogo mit seiner hell erleuchteten Inselhauptstadt Sao Filipe.

Langsam aber sicher füllen sich die Räumlichkeiten des „O Castello“. Währenddessen genießen wir die Lebensfreude, die die Musiker beim Spielen ihrer traditionellen Instrumente verbreiten. Und die sehnsuchtsvollen Klänge der Morna, die sich mit den lebhaften Funana- und Coladeira-Rhythmen abwechseln. Sie alle verführen zum Tanz. Und so gesellen sich immer mehr Gäste auf die Tanzfläche, die allesamt chic gekleidet, eine Note der Eleganz und Anmut versprühen.

Kurz vor Mitternacht wird das Buffet eröffnet. Jetzt heißt es, sich fürs neue Jahr zu stärken, was bei der köstlichen, kapverdischen Küche auch prompt gelingt. Und dann geht’s los. Wir sichten die ersten handgefertigten Knaller auf der Terrasse und staunen über die Genauigkeit, mit der sie hergestellt worden sind. Kaum stehen die Sektgläser bereit, schlägt’s auch schon Mitternacht! Die ersten Knaller zischen gen Himmel. Und alle fallen sich freudig in die Arme. 2015 ist da! Glücklich und beseelt begrüßen wir das neue Jahr. Und sind überaus dankbar für diese typisch kapverdische Silvesternacht, die authentischer und schöner nicht hätte sein können. Denn sie hat uns alle einander näher gebracht: uns selbst und den Einheimischen. Um FELIZ ANO NOVO im wahrsten Sinne des Wortes!

 

Wir bedanken uns bei Ute Wotsch für den wunderbaren Bericht!


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