Reisen mit Sinnen
15.02.2023

Wie im Märchen – Sehenswürdigkeiten in Samarkand 

Erleben Sie den Zauber des Orients an der Seidenstraße

Wenn es einen Ort auf der Welt gibt, der einen in die Erzählungen aus „Tausendundeine Nacht“ versetzt, dann ist es der Registan-Platz in Samarkand an der Seidenstraße in Usbekistan. Umgeben von den mächtigen, den Platz umstehenden Gebäuden mit ihren prächtigen Mosaiken sieht man vor dem inneren Auge Kamelkarawanen vorbeiziehen, begleitet von Männern in orientalischer Tracht und Frauen in aufwendig bestickten seidigen Gewändern. Auch abseits des Platzes finden sich in der zum UNESCO-Welterbe zählenden Stadt viele spannende Zeugnisse islamischer Architektur. Durch ihre gute Lage an der Seidenstraße entwickelte sich Samarkand zu einem wichtigen Handelsplatz. Zudem erklärte der Mongolenherrscher Timur den Ort 1369 zu seiner Hauptstadt. Aus der Zeit ab 1400 erhalten sind einige Bauwerke wie das Grabmal des Herrschers oder die Bibi-Chanum-Moschee, die von dem Wohlstand Samarkands künden.
 

Ein großer Platz in Samarkand

Samarkands Sehenswürdigkeiten unter dem Schutz der UNESCO

Seit 2001 gehört die Innenstadt Samarkands zum UNESCO-Weltkulturerbe, da die Organisation das Stadtbild und die Architektur als „Meisterwerke der islamischen kulturellen Kreativität“ bewertet. Zum unter Schutz gestellten Bereich gehört auch die archäologische Ausgrabungsstätte Afrasiab. Diese um 750 v.Chr. gegründete Siedlung war als Hauptort der Region der Vorläufer Samarkands. Sie lag ebenfalls an der Seidenstraße etwa einen Kilometer von der heutigen Stadt entfernt, bis sie 1220 durch Dschingis Khans Truppen zerstört wurde. Neben Afrasiab und dem mittelalterlichen Stadtgebiet zählen auch einzelne Architekturkomplexe zum Weltkulturerbe, darunter das Ukug-Begs-Observatorium. Die meisten historischen Gebäude eint die typischen Charakteristika islamischer Architektur mit ihren Säulen, Kuppeln und Minaretten sowie der prägnanten Baudekoration mit prächtigen Mosaiken, kalligrafischen, geometrischen und floralen Ornamenten.
 

Samarkands Sehenswürdigkeiten im Einzelnen

In Samarkand finden sich eine große Vielzahl bedeutender Sehenswürdigkeiten. Wir stellen Ihnen einige der wichtigsten vor:

  • Afrasiab: Aus der Zeit vor der Zerstörung durch Dschingis Khan sind keine kompletten Gebäude erhalten. Die Ausgrabungen förderten aber eine Stadtanlage basierend auf rechtwinkligen Straßen und entsprechenden Wohnblocks zutage. Auch Gebäudereste von Werkstätten, Moscheen und einer Zitadelle wurden entdeckt. Zu den gefundenen Kunstgegenständen gehören Terrakottafiguren, rot glasierte Keramiken und Wandmalereien, die sich heute im Museum von Samarkand befinden.
  • Bibi-Khanum-Moschee: Timur, Ende des 14. Jahrhunderts der mächtigste Herrscher der islamischen Welt, erbaute um 1400 die Moschee, um seiner Bedeutung Ausdruck zu verleihen. Im 15. Jahrhundert suchte das Gotteshaus an Größe und Pracht seinesgleichen, und auch heute zählt sie zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Samarkands. Den fast 40 Meter hohen, zentralen Kuppelbau der Moschee erreicht man durch ein gleichhohes Paradeportal. Zu der Anlage gehören zudem zwei kleinere flankierende Kuppelbauten und die Umfassungsmauer umlaufende, nach innen offene Galeriegänge. Die Moschee ist aufwändig mit farbiger Keramik, goldenen Fayencen, Stuckaturen und Wandmalereien verziert. Ihre heute wieder imposante Erscheinung machten umfassende Restaurierungsarbeiten an dem zur Ruine zerfallenem Ensemble möglich.
  • Gur-Emir-Mausoleum: Die Pracht, die zu Timurs Lebzeiten herrschte, sollte auch nach seinem Tode weiterstrahlen. So ließ er 1403/4 für sich und seine Familie eine großartige Grabstätte errichten. Neben dem überkuppelten, fast 35 Meter hohen Mausoleum stehen zwei mit spiralig umlaufenden Mosaiken verzierte Minarette. Im Inneren überwiegen über dem Sockelband aus Onyx die Farben Gold und Blau; aus den Wänden treten Reliefornamente plastisch hervor.
  • Registanplatz: Jede der Medresen (Religionsschulen), die den Registanplatz an drei Seiten umstehen, stellt schon für sich einen architektonischen Hochgenuss dar, das Gesamtensemble ist schier überwältigend. Wie eingangs beschrieben, fühlt man sich hier mitten in die Erzählungen aus „Tausendundeine Nacht“ hineinversetzt. Die älteste, die Ulugbek-Madrasa von 1420, schließt nahtlos an die unter Timur entwickelte Baukunst an (goldene Epoche). Man betritt sie durch ein prächtig gestaltetes, von Minaretten eingefasstes Portal, hinter dem sich ein quadratischer Hof mit einer Moschee, den Lehr- und Wohnräumen anschließt. Gegenüber an der Ostseite des Platzes erhebt sich die auf den ersten Blick baugleich zur Ulugbek-Madrasa angelegte Sher-Dor-Madrasa von 1636, deren Portal jedoch links und rechts von Kuppeln flankiert ist. Die Nordseite des Registanplatzes bildet die zehn Jahre später begonnene Tilla-Kori-Madrasa (= vergoldete Madrasa). Die Hauptfassade setzt sich aus zwei von Fenstern durchbrochenen Stockwerken zusammen. An der Westseite des großen, weiten Hofes liegt die Moschee, die lange zu den wichtigsten der Zeit gehörte. Reiche Vergoldungen zieren den Hauptraum des Gotteshauses.

Wenn Ihnen mehr Zeit für die Erkundung der Sehenswürdigkeiten Samarkands zur Verfügung steht, schauen Sie sich außerdem das für astronomische Studien an der gleichnamigen Medrese angelegte Ulug-Beg-Observatorium an. Auch die Nekropole Shohizinda mit ihren Mausoleen aus dem11. bis 19. Jahrhundert lohnt einen ausgiebigen Besuch.

Reisen Sie mit uns nach Samarkand:



Kommentar schreiben

* Diese Felder sind erforderlich

Kommentare

Keine Kommentare

Kontakt

+49 (0)231 589792-0 info@reisenmitsinnen.de