Reisen mit Sinnen
15.05.2023

8 Gründe, nach Armenien zu reisen

Faszinierende Naturerlebnisse und viele kulturelle Highlights locken

Trotzdem in den letzten Jahrzehnten immer mehr Touristen Armenien entdecken, ist das kleineasiatische vorderasiatische Binnenland hierzulande noch nicht vielen Reisenden ein Begriff. Dabei hat der Kaukasusstaat nicht nur geschichtsinteressierten Besuchern viel zu bieten. Uns fallen mindestens acht Gründe dafür ein, nach Armenien zu reisen. 1-4) Unter der Vielzahl an Kirchen und Klöstern, die in dem ersten christlichen Land der Welt zu finden sind, hat die UNESCO vier zum Welterbe erklärt. Zudem wartet Armenien neben 5) der Kulturmetropole Jerewan mit 6) einer artenreichen Natur mit vielen endemischen Pflanzen auf. 7) Im Sommer bildet der Sewansee, einer der größten Gebirgsseen der Welt, ein beliebtes Urlaubsziel nicht nur für die einheimische Bevölkerung. 8) Auch die armenische Gastfreundschaft und die herzhafte Küche des Landes können definitiv als Grund gelten, nach Armenien zu reisen.
 

Natur und Kultur in Armenien erleben

Reisegrund 1: Armeniens artenreiche Natur

Trotzdem als Gebirgsland 90 Prozent der Fläche Armeniens über 1.000 Meter hoch liegt, gibt es auf Grund der Vielzahl lokaler Mikroklimata eine große Anzahl an Pflanzenarten, darunter viele endemische wie die Armenische Orchidee, die in verschiedenen Farben vorkommt. Zu den heimischen Tierarten gehören unter anderem Bären, Wölfe, Schakale, Nerze, Wildziegen, -schafe und -katzen sowie im Naturschutzgebiet Chosrow sogar Luchse und Kaukasische Leoparden. Neben Chosrow hat Armenien verschiedene weitere Nationalparks und Reservate ausgewiesen. Die geschützte Natur und die spektakuläre Bergwelt, aus der sich mit 4.090 Metern Höhe der erloschene Vulkan Aragaz erhebt, ziehen insbesondere Wanderer in ihren Bann.
 

Kirschbäume blühen vor dem imposanten Berg Ararat in Armenien
Der Berg Ararat
Ein kaukasischer Leopard
Der Kaukasische Leopard

Reisegrund 2: Der Sewansee - Wasser, Wandern und Kultur

Der Sewansee ist der größte Süßwassersee Armeniens sowie des gesamten Kaukasus‘. Mit seiner Länge von 78 Kilometern und einer Breite von bis zu 56 Kilometern erreicht er etwa die doppelte Größe des Bodensees. Zwar lohnt es sich ganzjährig, ihn zu besuchen, möchte man aber baden, sollte man zwischen Mitte Juli und Anfang September herkommen, da er durch seine Höhenlage auf 1.900 Meter über dem Meeresspiegel recht kühl ist. Entlang des Ufers finden sich verschiedene Bademöglichkeiten insbesondere in der Umgebung der Stadt Sewan. Die dortigen Restaurants servieren besonders Gerichte aus den hier frisch gefangenen Fischen. Die wichtigste Sehenswürdigkeit besteht jedoch im Sewanawank-Kloster auf der gleichnamigen Halbinsel. Es galt bis 1930, als das Kloster in der Stalinzeit aufgelöst wurde, als Wallfahrtsort. Zwei Kirchen aus der ehemaligen Klosteranlage haben sich bis heute erhalten. Der See eignet sich auch gut als Ausgangspunkt für attraktive Wanderungen im ihn überragenden Kleinen Kaukasus und dem Sewan-Nationalpark. Dort wachsen eine ganze Reihe endemischer Pflanzenarten. Zu den heimischen Tieren gehören Wölfe, Schakale, Füchse und Wildkatzen.
 

Ein am Seeufer gelegenes Kloster
Das Hayravanker-Kloster am Sewansee
Ein großer See mit türkisem Wasser in Armenien
Türkises Wasser am Sewansee

Reisegrund 3: Kulturvolles Jerewan

Neben dem politischen Mittelpunkt stellt Armeniens Kapitale Jerewan gleichzeitig das ökonomische, wissenschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes dar. Mit einer Siedlungsgeschichte von rund 6.000 Jahren zählt sie zu den ältesten Städten weltweit. Im südlichen Teil Jerewans liegt mit der Erebuni-Festung von 782 v.Chr. das älteste Gebäude der Stadt. Zu den weiteren interessanten Sehenswürdigkeiten gehören die Katogike-Kirche aus dem 13. Jahrhundert sowie die Sorawar-Basilika vom Ende des 17. Jahrhunderts. Aus Anlass des 1.700sten Jahrestages der Einführung des Christentums als Staatsreligion öffnete 2001 die Kathedrale des Heiligen Gregors des Erleuchters ihre Pforten, das größte Gotteshaus der Armenisch-Apostolischen Kirche überhaupt. Außerdem gibt es zahlreiche sehenswerte Museen in Jerewan, darunter das für Moderne Kunst in der Kaskade, die Gemäldegalerie mit über 14.000 Werken aller Epochen, das Zentralarchiv für historische Handschriften und Miniaturen sowie das unterirdische Genozid-Museum, das an den Völkermord an den Armeniern von 1915 erinnert.
 

Eine architektonische Sehenswürdigkeit in Jerewan
Die Kaskade in Jerewan
Kirchtürme einer mittelalterlichen Kirche in Jerewan
Die Katogike-Kirche in Jerewan

Reisegrund 4: Armenische Küche und Gastfreundschaft

Auf Grund der langen Siedlungsgeschichte blickt die armenische Küche auf eine lange Tradition zurück. Sie gehört zu den ältesten Küchen Asiens. Insgesamt zeichnet sie sich durch eine Vielfalt an Gewürzen und unterschiedlichen Geschmacksrichtungen aus. Beispielsweise nutzt man Früchte auch häufig in herzhaften Gerichten. Typischerweise kommt das aus Weizen hergestellte Bulgur zum Einsatz. Die Gerichte, die daraus zubereitet werden, heißen Plow, dabei wird das Getreide mit Brühe gekocht unter Zugabe verschiedener Gemüse, von Fleisch oder Fisch. Beim Fleisch ist Lamm besonders beliebt, unter den Gemüsen die Aubergine. Sie wird auch häufig bei Vorspeisen, Mezze genannt, verwendet oft in Verbindung mit Bohnen, Kichererbsen oder Linsen. Zu den Mezze reicht man Lavash, einen dünnen, knusprigen Teigfladen, der seit 2014 sogar zum immateriellen Welterbe zählt. Das Essvergnügen erhöht zudem die Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Armenier. Als Besucher wird man überall herzlich willkommen geheißen, Sprachbarrieren mit Händen, Füßen und Geduld überwunden.
 

Traditionelle Herstellung des Fladenbrots Lavash
Traditionelle Herstellung von Lavash
Ein großer Topf mit armenischem Eintopf über einer Flamme
Plow in Armenien

 

Reisegrund 5-8: Die UNESCO-Welterbestätten

Als erstes Land, das das Christentum als Staatsreligion einführte, hat auch der Kirchenbau in Armenien eine lange Tradition. Überall verstreut in der Landschaft stehen kleine Gotteshäuser, die häufig die für Armenien typische Form der Kreuzkuppelkirche aufweisen. Zudem boten viele Klöster Raum für religiöse Lebensgemeinschaften. Vier der christlichen Bauwerke erscheinen so besonders, dass die UNESCO sie als Weltkulturerbe anerkannt hat:
 

Kloster Haghpat
  • Kloster Haghpat: Das seit dem 10. Jahrhundert weitgehend im Originalzustand erhaltene Kloster stellt ein großartiges Beispiel für mittelalterliche, armenische Architektur dar. Insgesamt besteht das Kloster aus acht Gebäuden (darunter zwei Kirchen, Glockenturm, Bibliothek und Kapitelhaus), die von einer turmbewehrten Mauer umgeben sind. Auf dem Gelände finden sich zudem Kreuzsteine mit aufwändigen Gravuren sowie Bischofsgräber. Seit 2000 steht das Kloster Haghpat auf der UNESCO-Welterbeliste.
Ein altes Kloster in wunderschöner Landschaft
Das Kloster Sanahin
  • Bereits seit 1996 gehört das nur vier Kilometer entfernte Kloster Sanahin zum Welterbe. Die Anlage, deren Bauzeit im wesentlichen zwischen dem 10. und dem 13. Jahrhundert liegt, stellt den am besten erhaltenen mittelalterlichen Klosterkomplex Armeniens dar. Sanahin umgibt wie Haghpat eine Schutzmauer, die unter anderem die fünf zum Kloster gehörenden Kirchen, den Glockenturm, die Bibliothek, die Akademie, die Schule und den Friedhof umfasst. Das größte Bauwerk bildet die Erlöserkirche von 966. Die Klosteranlage beherbergt mehrere Besonderheiten bei Ausstattung und Dekor; nicht erhalten haben sich leider die Fresken der Kirchen.
Am Kloster Geghard
  • Nach Zerstörung durch die Araber im 9. Jahrhundert wurde Kloster Geghard im 13. Jahrhundert neu aufgebaut. Auch dieser mittelalterliche Architekturkomplex ist sehr gut erhalten. Anders als die anderen beiden freistehenden Klöster gehört zu seinen Besonderheiten, dass viele der Gebäude in den umgebenden Fels, der eine natürliche Schutzbarriere bildet, gehauen wurden. Die Anlage bezieht auch im Fels befindliche Höhlen mit ein.
Die Kathedrale von Etschmiadsin
  • Als ältestes Beispiel einer Kreuzkuppelkirche gilt die Kathedrale von Etschmiadsin, die auf das Jahr 485 zurückgeht. Gemeinsam mit weiteren Kirchenbauten der Stadt und der nahegelegenen Ausgrabungsstätte Swartnoz gehört sie als bedeutendes Beispiel armenischer Kirchenarchitektur seit 2000 zum UNESCO-Welterbe. In der Ruinenstätte Swartnoz befinden sich die Überreste der Gregorkirche, die als Höhepunkt der armenischen Baukunst des 7. Jahrhunderts gesehen wird. Neben dieser Kathedrale umfasst die Ausgrabungsstätte zudem den Palast des Katholikos Nersos III. Dieses geistliche Oberhaupt stand von 642 bis 662 der Ostkirche vor. Heute hat der Katholikos seinen Sitz in Etschmiadsin und trägt so zur Bedeutung der 20 Kilometer westlich von Jerewan gelegenen Stadt bei.

Fazit

Nicht nur wegen seiner noch weitgehend intakten, artenreichen Natur, sondern vor allem wegen seiner großen kulturellen Bedeutung als älteste christliche Nation der Welt lohnt es sich, Armenien zu bereisen. Einen weiteren Grund bildet die stark ausgeprägte Gastfreundschaft der Armenier und ihre schmackhafte Kaukasusküche.

 

Auf nach Armenien:

 

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