Reisen mit Sinnen
12.02.2024

Was muss ich in Schweden unbedingt essen?

Ein kulinarischer Wegweiser durch Schweden

Seit Jahrhunderten überlieferte Gerichte stehen in der Küche Schwedens gemeinsam mit innovativen Kreationen, die mit lokalen Zutaten und viel Liebe zum Detail zubereitet werden. In unserem Blogbeitrag geben wir Ihnen einen Einblick in die unverwechselbare Welt der schwedischen Tafelfreuden. Wir stellen Ihnen aber nicht nur die Klassiker der schwedischen Küche vor, sondern werfen auch einen Blick hinter die Kulissen: was macht die schwedische Esskultur so besonders? Wie wirken sich die rauen Winter und die hellen Sommernächte auf den Speiseplan aus? Welche Gerichte sollten Sie auf Ihrer Reise durch dieses faszinierende Land unbedingt probieren? Los geht’s, so schmeckt Schweden.

Zimtschnecken auf einem Kuchenrost
Auch in Deutschland beliebt: Zimtschnecken

Die Tradition der schwedischen Küche

In früheren Jahrhunderten war die Ernährung der Bevölkerung Schwedens stark von Landwirtschaft und Fischerei abhängig. Lange, kalte Winter und kurze, aber intensive Sommer führten dazu, dass Konservierungsmethoden wie Pökeln, Räuchern und Einlegen von Lebensmitteln eine zentrale Rolle spielten. So entstanden viele typische schwedische Gerichte wie Gravad-Lachs, eingelegter Hering und Räucherfisch. Auch die Jagd auf Wild und das Sammeln von Beeren und Pilzen in den Wäldern waren wichtige Bestandteile der schwedischen Küche, die sich bis heute gehalten haben. Der nachhaltige Umgang mit Ressourcen spielt in der schwedischen Esskultur eine wichtige Rolle. Viele Schweden legen großen Wert auf biologisch und regional erzeugte Lebensmittel. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde die schwedische Küche zunehmend von ausländischen Einflüssen geprägt. Es entwickelte sich eine Mischung aus traditionellen Gerichten und neuen Kreationen. Heute zeichnet sich die schwedische Küche durch Geschmacksvielfalt, frische lokale Zutaten und eine innovative Zubereitung aus.

Schwedische Fleischbällchen in einer Sahnesauce mit Kartoffelpüree auf einem Teller
Nicht nur durch Ikea bekannt: Köttbullar

Typisch schwedische Gerichte und Spezialitäten

Eines der bekanntesten Gerichte ist sicherlich Köttbullar. Das sind kleine Hackfleischbällchen, die traditionell mit Kartoffelpüree, Preiselbeersauce und eingelegten Gurken serviert werden. Ein weiteres Highlight der schwedischen Küche heißt Surströmming: fermentierter Hering, der wegen seines strengen Geruchs berüchtigt ist, aber in Schweden als Delikatesse gilt. Gravad Lachs, in einer Mischung aus Salz, Zucker und Dill eingelegter Lachs, ist ein weiteres klassisches Gericht, das oft zu festlichen Anlässen serviert wird. Regionale Spezialitäten wie der Rentiereintopf aus dem Norden oder Ärtsoppa, eine herzhafte Erbsensuppe, geben einen Einblick in die kulinarische Vielfalt Schwedens. Auch die süßen Leckereien kommen nicht zu kurz: Kanelbullar, Zimtschnecken, sind in ganz Schweden beliebt und ein fester Bestandteil der schwedischen Kaffeekultur, der beliebten Fika. Die Fika ist eine tief verwurzelte Tradition, die weit mehr als nur eine Kaffeepause ist. Sie ist eine Lebensphilosophie und ein soziales Ritual, das den Alltag prägt. Die Schweden nehmen sich für ihre Fika Zeit, um innezuhalten, einen Kaffee zu genießen und oft eben auch eine süße Leckerei wie die berühmten Kanelbullar oder Chokladbollar. Diese Pausen sind fester Bestandteil des schwedischen Alltags und symbolisieren die Bedeutung von Entschleunigung und sozialer Interaktion. Sie werden sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld zelebriert und dienen dazu, die Verbindung zu Kollegen, Freunden und Familie zu stärken. Fika ist unabhängig von Status oder Alter und bietet einen Moment der Ruhe und Gemeinschaft. Überall in Schweden finden Sie viele gemütliche Cafés, in denen Sie eine große Auswahl an Kaffee und Kuchen genießen können.

Eine geöffnete Konserve gefüllt mit fermentiertem Fisch
Der berüchtigte fermentierte Hering: Surströmming

Was genau ist der berühmte Graved Lachs?

Graved Lachs ist eine köstliche schwedische Delikatesse, die durch eine einfache, aber traditionelle Zubereitungsmethode entsteht. Um Graved Lachs herzustellen, verwenden die Schweden frisches Lachsfilet, das in einer Mischung aus Salz, Zucker, frischem Dill und manchmal auch anderen Gewürzen eingelegt wird. Diese Mischung wird gleichmäßig über das Lachsfilet gestreut. Anschließend fermentiert der, in Klarsichtfolie eingewickelte Fisch, an einem kühlen Ort für mehrere Tage. Während dieser Zeit verbinden sich die Aromen der Gewürze mit dem Lachs, und das Salz entzieht dem Fisch Feuchtigkeit. Dadurch entsteht eine einzigartige Konsistenz und der besondere Geschmack. Das Ergebnis ist ein zartes, leicht gesalzenes Lachsfilet mit einem herrlich frischen Dillaroma – eine wahre Gaumenfreude und ein Muss für Feinschmecker, die die authentische schwedische Küche entdecken möchten.

Geräucherter Lachs mit etwas Dill auf einer Holzplatte
Simpel und einfach gut: Graved Lachs

Was essen Schweden an Midsommar?

Midsommar, das Fest der Sommersonnenwende, ist in Schweden ein Höhepunkt des Jahres und wird mit viel Freude und kulinarischen Leckerbissen gefeiert. Die Tische sind voll von traditionellen Gerichten, die diesen besonderen Tag begleiten. Im Mittelpunkt stehen oft neue Kartoffeln, die mit frischem Dill gekocht und mit saurer Sahne und Sill, eingelegtem Hering, serviert werden. Der Hering kommt in vielen Variationen, von Senf bis Knoblauch, auf den Tisch und ist eine beliebte Delikatesse. Nicht fehlen darf auch der Gravad Lachs, der mit einer Mischung aus Salz, Zucker und Dill eingelegt wird. Dazu wird traditionell ein kühles Glas Schnaps gereicht. Den süßen Abschluss bilden Erdbeeren, die in Schweden zu Midsommar ihren geschmacklichen Höhepunkt erreichen. Sie werden pur, mit Sahne oder in Kuchenform gegessen. Das Mittsommerfest ist ein Fest der Sinne und der Gemeinschaft, bei dem die Fülle des Sommers und die Freude am Zusammensein im Vordergrund stehen. Eine andere, ebenso ganz wichtige Tradition ist das sogenannte Smörgåsbord. Dieses reichhaltige Buffet wird zu speziellen Gelegenheiten und Festen serviert. Auf den Tisch kommen verschiedene Fischvariationen wie Lachs und Hering, Aufschnitt, Käse, Brot und knackige Salate. Auch warme Speisen wie die Köttbullar, sowie kleine Würstchen, die sogenannten Prinskorv und eine Art Kartoffelgratin, der Janssons frestelse dürfen nicht fehlen. Das Smörgåsbord spiegelt die kulinarische Vielfalt Schwedens wider und lädt Sie dazu ein, die verschiedenen Geschmacksrichtungen und Spezialitäten des Landes zu entdecken.

Belegte Brote auf einem schwedischen Buffet
Ein Smörgasboard zum Midsommar-Fest

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