Reisebericht Laos von Christian Schülke
Gelassenheit in Laos leben - "Sabaii, sabaii!" ...
... bedeutet frei aus dem Laotischen übersetzt „immer mit der Ruhe!“
Die Einstimmung auf dieses wichtige Detail des mindsets bei meiner Laosreise im Dezember 2024 wurde durch den Start der Reise befördert: Mit dem slow-boat von Chiang Khong – Nordthailand / Houay Xai – Laos zwei Tage und fast 300 Kilometer den Mekong runter bis Luang Prabang, meiner Lieblingsstadt. Entschleunigung. Ankommen. Wunderbar! Das Abenteuer konnte beginnen. Das vierte Mal in 10 Jahren bin ich in Laos unterwegs. Zu meinem mindset gehören auch folgende Sätze, die mir sehr hilfreich waren – wie trefflich, bei der rasanten Entwicklung des Landes, die ich immer wieder sehe: "Everyone should see how complicated, how deeply troubled, and yet at the same time, beautiful and awesome the world can be. Everyone should experience, even as the clouds gather, what's at stake, what could be lost, what's still here." „Be a traveler, not a tourist!“ „Drink heavily with locals, whenever possible!“ Und zu guter Letzt: "Travel isn't always pretty. It isn't always comfortable. Sometimes it hurts, it even breaks your heart. But that's okay. The journey changes you; it should change you." – Anthony Bourdain


So „eingenordet“ konnte alles kommen, auch die kleinen Unwägbarkeiten, denn in Laos kommt so manches anders als erwartet. – So gut, dass ich mit RmS geduldige, große und präzise Unterstützung auch vor Ort hatte, nur Entgegenkommen bei meiner Planungsversessenheit! In Luang Prabang sein zu können, bei diesem genialen Wetter, den herzlichen Menschen, mich auf den besten Kaffee der Welt, meinem geliebten „Rohöl“ und die traditionelle Küche stürzen zu können und durch diese wunderschöne Stadt zu flanieren, war wieder ein Traum, der mich – wie wundervoll – wieder zu mir selbst finden ließ. Das Einlassen auf „die locals“ hat mir so manche herzliche Begegnung, viele Einblicke und Zeiten großer Freude geschenkt – neue und auch das Beleben alter Bekanntschaften durfte ich an vielen Plätzen erfahren. Eintauchen, der Versuch weniger Touri und mehr Reisender zu sein. Große Dankbarkeit empfand ich durchweg!


Flug in den Süden. In Paksé bin ich wie immer im Hotel Paksé untergebracht, genieße die Annehmlichkeiten des Rooftop-Restaurants und auch noch zwei Mal mehr, dann gemeinsam mit meinem Abenteuer-Guide, der mich mit meinem Mietwagen zum Dong Hua Sao National Bio-Diversity Conservation Area View Point begleitet. Was ein Ritt in total remote areas! Mit seinen unzähligen Wasserfällen ist das Bolaven-Plateau, über das ich noch ein paar Tage alleine weiter ziehe, immer wieder wunderbar! Auch in diesen Tagen zeigte es sich, wie hilfreich der enge Kontakt zu den locals war – ob als Dolmetscher oder Hilfe beim Reifenwechsel. Und wenn mal vor Ort etwas umgeplant, angepasst werden musste – die Unterstützung war erst vollkommen, wenn ich als Gast zufrieden aus dem Tag gehen konnte, dafür wurde alles getan. Unbezahlbar.


Bei meinen vergangenen Reisen durch Laos habe ich, ob alleine oder mit Begleitung, ob mit guide und driver oder mit dem Mietwagen, Land und Leute kennen und lieben gelernt, vom homestay im Remote-Bergdorf bis hin zu der Bootsfahrt durch die 7 Kilometer lange Kong Lor Cave, von der Ballonfahrt über Vang Vieng bis zur Ebene der Tonkrüge u.v.m. – will sagen, dieser Urlaub war von vornherein mehr auf Erholung ausgerichtet als auf sightseeing.
Der deutschsprachige Fahrer – der mir sogar außerhalb seiner Dienstzeiten behilflich war! – hat sich völlig meinem Rhythmus angepasst, was die Abhol-, Fahr- und Pausenzeiten betraf, genial. Er brachte mich aus Paksé zum Inlanddelta des Mekong, den so genannten 4000 Inseln im Mekong, und holte mich von dort auch wieder nach Paksé ab. Auf einer der Inseln verbrachte ich eine Woche, der schwimmende Bungalow war einfach super, von den Sonnenuntergängen über der Grenze nach Kambodscha und all den anderen Annehmlichkeiten, die ich neben Fahrradtouren und erneuten berührenden Begegnungen genießen durfte, ganz zu schweigen.

In diesem Urlaub habe ich bewusst darauf verzichtet, mir dauernd Reisenotizen zu machen, meine Reiseberichte vergangener Aufenthalte in Südostasien kamen schnell auf 20 bis 40 Seiten, dieses Mal wollte ich es auf Fotovorführung und Erzählung für Interessierte zu Hause beschränken. Schwierig ist´s jetzt ein wenig, mich auf eine Seite für die Veröffentlichung auf der Homepage von RmS zu limitieren – so müssen leider viele kleine, feine Details dieses schönsten Urlaubes, den ich jemals hatte, leider wegfallen.
Nach Laos war ich noch sechs Nächte in Siem Reap, Königreich Kambodscha, um mir mit Freunden, die ich dort traf, noch einmal die Angkor-Area anzusehen, mich erneut von einem buddhistischen Mönch tätowieren und segnen zu lassen. Auch hier durfte ich ganz spezielle Einblicke bekommen, da unser Fahrer ein langjähriger Bekannter ist, den ich nun zu meiner Familie zählen darf. Selbes Glück hatte ich auch in Laos mit einer Familie, die ich auch – frei nach dem Motto „Geben und Nehmen“ – finanziell unterstützen wollte und habe. Ähnliches tat ich bei mehreren Menschen/Familien in Laos und Kambodscha. – Für mich eine Herzenssache, wenn ich als „reicher“ Tourist in so armen Ländern unterwegs bin. Lokale Projekte oder remote schools zu unterstützen, gehört für mich selbstverständlich dazu.


Wovon konnte ich nichts berichten, weil das den Rahmen an dieser Stelle gesprengt hätte? – Von singenden Kindern und deren Unbeschwertheit, von den Variationen meiner laotischen Lieblingsspeise, dem grüne-Papaya-Salat, von den spontanen „Möglichmachern“, an denen sich viele hier in Europa – völlig verkopft – ein gutes Beispiel an Flexibilität nehmen könnten, von der besten Suppe der Welt (SALAW MACHU KROEUNG) oder einem unerwartet leckeren Bambusrohrmaden-Salat oder beef mit roten Ameisen, von der inneren und äußeren Stärke der laotischen Frauen, von zelebrierter Höflichkeit und manchem umwerfenden Lächeln, von Ländern, Menschen und Lokalitäten, die bis heute unter den wirtschaftlichen Nachwirkungen der Corona-Restriktionen leiden, von dem Meeresfisch aus Thailand, der selbst in remote Areas von Laos billiger zu haben ist (und warum …), als Mekong-Fisch, von gelebten Traditionen und Bräuchen, von den vielen Minoritäten, von …, von …
Wer Laos wirklich entdecken mag, wird begeistert sein!
Von ganzem Herzen DANKE an Reisen mit Sinnen!
Laos individuell erkunden
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