Weltnaturerbe Wattenmeer - im Zeichen von Wind, Wasser und Weite
Eine Reise zu einem der faszinierendsten Naturwunder Europas
Das Weltnaturerbe Wattenmeer erstreckt sich entlang der Nordseeküste Deutschlands, Dänemarks und der Niederlande und gehört zu den beeindruckendsten Naturlandschaften Europas. Seit 2009 ist das Wattenmeer offiziell als UNESCO-Weltnaturerbe anerkannt – eine Auszeichnung, die die Einzigartigkeit dieses Lebensraums würdigt. Hier formen Ebbe und Flut eine dynamische Welt, die Heimat für Millionen Zugvögel, unzählige Muscheln, Krebse und Fische ist.

Eine Landschaft in ständiger Bewegung
Zweimal am Tag wandelt sich das Bild des Wattenmeers: Ebbe und Flut formen Sandbänke, Wattflächen, Priele und Strömungsrinnen – ein steter Wechsel, der neue Lebensräume entstehen lässt. Bei Niedrigwasser legt sich der Meeresboden frei und lädt dazu ein, diese faszinierende Welt auf Wattwanderungen zu erkunden. Wer barfuß über den weichen Schlick läuft, spürt unmittelbar die Kraft der Gezeiten und entdeckt die maritime Fauna wie Wattwürmer, Herzmuscheln oder Strandkrabben.
Doch das Wattenmeer ist mehr als eine stille Landschaft: Millionen von Zugvögeln finden hier auf ihren langen Reisen zwischen Arktis und Afrika Rast und Nahrung. Riesige Schwärme von Kiebitzregenpfeifern, Alpenstrandläufern und Knutts machen das Watt zu einem lebendigen Mosaik aus Bewegung und Klang. Auch seltene Arten wie der Löffler oder die Brandgans sind hier zu Hause. Bei Vogelbeobachtungen lassen sich diese Naturereignisse mit etwas Geduld gut erleben. Neben den Tieren prägen auch Pflanzen das Bild. Salzwiesen breiten sich hinter den Deichen aus, dienen als wichtige Brut- und Rückzugsräume und schützen die Küste. In ihnen wachsen Spezialisten wie Strandastern, Queller oder Strandgrasnelken, die sich perfekt an die extremen Bedingungen angepasst haben.
Das Wattenmeer ist auch ein stiller Zeuge der Zeit: Seit Jahrhunderten haben Menschen gelernt, mit den Kräften der Gezeiten zu leben. Fischerei, Deichbau und Siedlungswesen sind eng mit dem Rhythmus von Ebbe und Flut verknüpft – ein Zusammenspiel, das bis heute die Kultur der Nordseeküste prägt.

Tönning: Historischer Hafenort am Rande des Naionalparks
Wer das Weltnaturerbe Wattenmeer in Ruhe und mit allen Sinnen erleben möchte, findet in Tönning einen besonderen Ausgangspunkt. Der kleine Hafenort liegt am Rand des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und vereint historische Atmosphäre mit unmittelbarer Nähe zu weiten Deichen, ursprünglichen Marschlandschaften und den offenen Wattflächen. Hier, wo die Eider in die Nordsee mündet, prägt das Spiel der Gezeiten seit Jahrhunderten das Leben der Menschen. Der historische Hafen, einst ein wichtiger Umschlagplatz für Waren aus dem Binnenland, erzählt noch heute von den Zeiten, als Ebbe und Flut das wirtschaftliche Leben bestimmten. Im Multimar Wattforum erhalten Besucher spannende Einblicke in das Leben unter Wasser, die Wanderrouten der Zugvögel und die Geheimnisse der Gezeiten – ein lohnender Auftakt für das Betrachten der Landschaft draußen mit anderen Augen und zum Erspüren des weichen Wattbodens unter den Füßen. Ein Aufenthalt in Tönning bietet die Möglichkeit, die einzigartige Landschaft des Wattenmeers in Ruhe zu entdecken – sei es bei geführten Touren oder auf eigene Faust. Besonders schön ist es, abends am Hafen zu sitzen und den Sonnenuntergang über der Eider zu beobachten, während die Gedanken mit den Gezeiten wandern.

Das Wattenmeer erleben und bewahren
Das Wattenmeer ist ein Schatz, den es zu schützen gilt. Nachhaltiger Tourismus spielt dabei eine wichtige Rolle: Naturführungen, achtsame Wattwanderungen und der respektvolle Umgang mit Flora und Fauna tragen dazu bei, diese besondere Welt für kommende Generationen zu bewahren. Wer das Wattenmeer mit allen Sinnen erlebt, wird verstehen, warum es zum Weltnaturerbe erhoben wurde – und warum es jeden Tag aufs Neue begeistert.
Bei Fragen helfen wir Ihnen gerne weiter – melden Sie sich einfach direkt bei unseren Reise-Experten, telefonisch oder per E-Mail.
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