Reisebericht “Azoren individuell”, 25.6. bis 21.7.25
von Sandra und Wolfgang
Wir hatten eine wunderschöne Reise zu 6 Inseln der Azoren, wobei Corvo nur ein Tagesausflug von Flores aus war. Dies war unsere erste Azorenreise in die „Mitte“ des Atlantiks. Die gesamte Organisation und Planung legten wir vertrauensvoll in die Hände von REISEN MIT SINNEN und wurden absolut nicht enttäuscht! Das umfangreiche Programm hatten wir im Vorfeld auch mit eigenen Zielen und Wünschen versehen, so dass jeder Tag ausgefüllt war. Wir gönnten uns einen einzigen Ruhetag, weil die Wetterprognose für diesen Tag nicht so gut aussah.
Wir hatten mehr Regen erwartet und auch einige Pullover und wärmere Jacken eingepackt, aber die Azoren zeigten sich auch hier von ihrer schönsten Seite. Die Inseln sind ein absolut reisenswertes Urlaubsziel und an Freunde geschickte Bilder riefen immer wieder Begeisterung hervor.
                
                
                    Pico - steil bergauf
Wir lernten schnell, dass Wandern auf den Azoren anstrengend und schweißtreibend ist. Es geht einfach überall steil bergauf und genauso auch bergab! Doch die Flora ist einfach umwerfend: herrlich und üppig. Wir zogen immer wieder los und auch das Auto brachte uns zu allen schönen Orten der Insel, so dass wir die unterschiedlichen Landschaften erleben konnten. Auch gestattete der Pico immer wieder einen Blick bis hinauf auf den Gipfel.
Die Weinbaugebiete zu durchstreifen ist schon ein Erlebnis, die Anbaumethode als Erdwein inmitten der Lavamauern einfach bewundernswert. Dies erfordert harte Handarbeit. Aber man schmeckt dies im Wein; das Salz der feinen Meeresbrandung scheint in jede Traube hineinzuziehen.
Ein exklusives Abendessen gönnten wir uns in der „Azores Wine Company“ - das Fine Dining war es absolut wert.
                
                
                    Faial - Mondlandschaft, Caldeira und azoreanische Küche
Das Hotel „Hotel Azoris Faial Garden“ liegt etwas zurückgesetzt von der Marina, aber leicht erhöht. Dank eines kleinen Extras hatten wir eine Suite mit Meerblick zurück auf die Insel Pico und den alles beherrschenden Pico.
Zum Essen waren wir 2x in der Taberna Azevedo in Pedro Miguel; hier herrscht eine Frau, die kocht, bedient und auch noch Zeit für die Gäste hat. Eigentlich gibt es nur ein Gericht, das man dann mit verschiedenen Vor- und Nachspeisen kombinieren kann. Einmal war es Pulpo geschmort und dann Gulasch und auch noch Ziege. Hausmannskost ist wohl die richtige Umschreibung. Absolut top!
Natürlich haben wir Faials Caldeira umrundet und auch die Mondlandschaft besucht. Das azoreanische Essen im Canto da Doca geschmacklich ganz in Ordnung mit verschiedenen Fisch- und Fleischarten, aber eine etwas touristische Massenabfertigung. Unsere Taberna empfanden wir eher als azoreanisch, zumal wir dort gleich von Einheimischen begrüßt wurden, die dann sofort nach der Wirtin riefen, die in der Küche fleißig war.
                
                
                    Flores - Europa ganz weit im Westen
Übernachtung im Landhaus „Aldeia da Cuada“, einfach ein großartiges Erlebnis. Fast alle Häuser eines ehemaligen Dorfes wurden als Gästehäuser hergerichtet. Sie verteilen sich auf einem weitläufigen Gelände und sind mit Wegen verbunden, die noch im Originalzustand sind. D.h. es sind grobe, unbearbeitete, unregelmäßige Natursteine verlegt; die Wege führen auch bergauf und bergab; nicht für Rollkoffer geeignet, aber das Hotelpersonal schultert locker jeden Koffer. Das Frühstück ist sehr reichhaltig und wird auf Wunsch mit Naturjoghurt, frisch zubereiteten Eierspeisen u.a. auf Anfrage ergänzt. Wir haben hier auch 2x zu Abend gegessen; auch dies ein Genuss!
Ein drittes Abendessen gab es im Restaurant „Pôr do Sol“ im nahegelegenen Fajazinha. Hier kann man auch zu Fuß hingelangen, aber es sind rund 2 km und ca. 180 Höhenmeter. Wir nahmen jedenfalls das Auto. Hervorragendes Essen, kleine Speisekarte, authentische Küche, uriges Ambiente. Beide Restaurants unbedingt reservieren.
Herrliche Wasserfälle, gut beschilderte Wanderwege. Auf der Hochebene häufig sehr morastig; bitte unbedingt auf den Wegen bleiben, sonst kann es einem schon mal den Wanderschuh ausziehen - vom Zertrampeln der Vegetation einmal abgesehen. Wer die perfekte Belichtung haben möchte, sollte bei der Tagesplanung den Sonnenstand berücksichtigen. Auf der Hochebene hatten wir dichtesten Nebel, später aber auch wieder schönsten Sonnenschein. Einen prognostizierten Regentag haben wir zum Schlampertag gemacht, obwohl es dann nur vereinzelte Regenschauer gab, aber ausruhen tat auch einmal gut!
                
                
                    Ausflug nach Corvo
Wir hatten die Überfahrt über unser Hotel gebucht und gleich mehrere Boote setzten im Konvoy zur kleinsten Insel der Azoren über. Am Hafen standen bereits mehrere Taxis, die uns hinauf zum Kraterrand brachten.
Oben am Kraterrand erwartete uns heftiger Wind und … eine erstaunliche Sichtweite von nur etwa 10 Metern. Wir warteten ein wenig ab und zumindest die Wolken verschwanden mehr und mehr, so dass wir in den Krater hinunter wanderten. Mitunter kam dann auch die Sonne hervor und dieses Wechselspiel setzte sich fort. Allerdings legte sich der Wind weitgehendst.
Der Taxifahrer setzte uns in der Bar der Feuerwehrleute ab, wo wir uns ein wenig stärkten, um anschließend die kurze Streckte zum Hafen zu laufen. Für die Rückfahrt nach Flores hatte sich unser Bootsführer etwas Besonderes ausgedacht: Delfine und einen Dreimastsegler. Die Delfine sprangen verspielt über das Wasser und der Segler war das norwegische Schulschiff „Stadsraad Lehmkuhl“ (Bj 1914).
Terceira - Geschichte, Flora & Fauna
Nun stand die drittgrößte Insel der Azoren auf dem Programm. Die „Geschichtsträchtige Küstenwanderung“ war sehr interessant und unser Guide Tiago fand das richtige Maß für den Teil „Geschichte“. Auch Flora und Fauna hatten ihren Platz.
Einen Tag lang machten wir nicht nur eine Rundfahrt über die Insel, sondern suchten dabei auch gezielt nach Heilig-Geist-Kapellen. Von diesen Kapellen der Bruderschaften soll es 72 auf Terceira geben. Alle sind äußerst farbenprächtig. In der letzten Kapelle wurde gerade das Fest für den Abend vorbereitet und wir bekamen nicht nur eine intensive Führung zur Kapelle und deren Geschichte, sondern wurden mit kulinarischen Köstlichkeiten versorgt, die gerade für den Stadtteil angerichtet wurden.
Unsere „Stammkneipe“ in Angra wurde die Weinbar „Wine not“ in der Rua Direita, in der es auch Kleinigkeiten zu essen gab. Natürlich wollten wir auch den berühmten Eintopf Alcatra genießen und bekamen hierfür den Tipp, die „Quinta do Martelo“ zu besuchen (Reservierung erforderlich; liegt östlich der Ortschaft Sao Mateus etwas versteckt am Ende einer Stichstraße). Das Lokal ist im ersten Stock und überaus urig eingerichtet. Wir bekamen azoreanische Vorspeisen in fünf verschiedenen Schüsseln und süßes Brot dazu. Den Eintopf gibt es in unterschiedlichen Varianten. Alles einfach ein Genuss!!! Als Nachspeise bekamen wir auf Wunsch noch eine kleine Portion „Arroz Doce“, Reisbrei mit Zimt. Anschließend noch dois Caffes.
Wir besuchten auch das Weinbaugebiet und die Naturschwimmbecken um „Biscoitos“ und machten eine kleine Verkostung in der Genossenschaft. Vom Lavawein liegen auch bereits ein paar Flaschen im Weinkeller, den wir gleich nach der Rückkehr bei einem Weinhändler besorgt haben.
                
                
                    
                
                
                    São Miguel - kulinarisches Highlight
Hier erhielten wir den vollen Kulturschock. So viele Menschen, Autos und Straßen waren wir einfach nicht mehr gewohnt, obwohl wir mit Terceira ja schon eine der größeren Inseln besucht hatten. Das Hotel „Hotel Verde Mar & Spa“ war ein angenehmer Aufenthaltsort, bei dem der Meerblick und die herrlichen Sonnenuntergänge überzeugten. Über die Autobahn gelangt man sehr schnell von der Nord- auf die Südseite der Insel und umgekehrt.
Etliche der Highlights von São Miguel konnten wir aufsuchen, aber beileibe nicht alle. Beim Wasserfall „Salto do Prego“ bei Faial da Terra wählten wir einen frühen Zeitpunkt und gingen die Tour auch im Uhrzeigersinn, so dass wir den verlassenen Ort „Sanguinho“ vor dem großen Ansturm erreichten. Hier gab es eine kleine Bar, die von einem Frankfurter betrieben wurde, der uns einen Kaffeesaft empfahl, den er uns mit einem Schuss Gin aufpeppte.
In Ribeira Grande wollten wir zur Bierbrauerei „Vulcana“, die leider geschlossen war. Aber nur ein paar Meter weiter steuerten wir die „Acores Brewing Company“ an, die hervorragendes Craftbier ausschenkt. Dies in der „Tasting Version“, um unterschiedliche Biersorten zu genießen.
Der Höhepunkt auf São Miguel war unser Lunch im „Chalet da Tia Mercês“ gleich unterhalb der Schwefelquellen in „Furnas“. Hier servierte uns die Besitzerin Paula bei einem „Privatessen“ heimische Spezialitäten. Einfach ein Gedicht! Das Ganze war eingebunden in Erklärungen über die Geschichte des Badehauses und die Wasserversorgung aus den nahegelegenen heißen Quellen und wir durften 2 ½ Stunden bei und mit ihr verbringen.
Doch irgendwann hieß es Abschied nehmen von den Azoren. Das Abschlussessen gönnten wir uns in der sicherlich sehr touristischen „Tukátulá Bar“, wo wir schon Tage vorher reserviert hatten. Das Essen, das Ambiente und der Service waren prima!
Die Azoren sind wahrlich eine Reise wert!!! Land und Leute sind einfach umwerfend! Wagen wir noch einmal den Sprung in die Mitte des Atlantiks? Mal sehen, aber es ist nicht ausgeschlossen.
Wir bedanken und bei Sandra und Wolfgang für diesen wunderbaren Reisebericht und die tollen Fotos (soweit nicht anders erwähnt)!
Bei Fragen helfen wir Ihnen gerne weiter – melden Sie sich einfach direkt bei unseren Reise-Experten, telefonisch oder per E-Mail.
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