Irische Blickwinkel - Anja berichtet von unserer neuen Fotoreise
Wenn am Abend die letzten Besucher die mittelalterliche Festung des Ross Castle verlassen, packen wir das erste Mal auf unserer Reise die Kameras aus. Die letzten Sonnenstrahlen tauchen die alten Gemäuer aus dem 15. Jahrhundert am Ufer des Loughe Leane in ein rot-goldenes Licht – die „Blaue Stunde“, in der Fotografie auch „Goldene Stunde“ genannt, bietet ein uns reizvolle Fotomotive. In dieser stimmungsvollen Atmosphäre klingt der erste Abend unserer 8-tägigen Fotoreise aus.
Neugierig schaut die Möwe, die auf der Straßenmauer sitzt, am nächsten Morgen zu unserer kleinen Reisegruppe herüber. Wir sind früh unterwegs und haben an einer besonders atemberaubenden Stelle am Slea Head Drive auf der Dingle Halbinsel angehalten. National Geographic bezeichnete dieses Fleckchen Erde einst als schönsten Ort der Welt. Die Möwe scheint das nicht zu wissen und zu kümmern, fast zutraulich beobachtet sie, wie wir unser Fotoequipment aufbauen.
Wir befinden uns auf einer der spektakulärsten Küstenstraßen Irlands. Die vorgelagerten Blasket Islands liegen einsam in der Bucht. Bereits in den 1950er Jahren zogen die letzten Bewohner der Inselgruppe aufs Festland. Wie beschwerlich und entbehrungsreich das Leben weit draußen auf dem Atlantik war, erzählen die Geschichten im Blasket Center
Das Meer mit seinen kleinen weißen Schaumkronen bietet uns einen wunderbaren Kontrast zu den grünen irischen Weiden, die in der Ferne liegen. Gemeinsam mit unserem Profi-Fotografen und Reiseleiter Stefan Schnebelt lernen wir, wie wir die Szenerie bestmöglich festhalten. Für die nächsten zwei Tage richten wir uns auf der Dingle Halbinsel ein. Wir erkunden dabei den lebhaften gleichnamigen Ort, halten frühchristliche Stätten im Bild fest und fangen die Wolkenschatten am Connor Pass ein.
Nach drei Tagen begeben wir uns gen Süden. Wir durchqueren dabei den Killarney National Park, der bereits seit 1981 UNESCO-Biosphärenreservat ist. Die irische Landschaft wandelt sich und zeigt sich in einem anderen Licht. Hier finden sich die ältesten Eichenwälder – fast mystisch erscheinen die Moose und Flechten, die sich über den Boden wie ein Teppich ausbreiten. Dazwischen stürzt sich der Torc Waterfall in einen Fluss, der sich malerisch durch die grüne Landschaft zieht. Ein wunderbarer Ort für Versuche mit der Langzeitbelichtung.
Nicht zu vergessen, die viel besprochene irische Gastfreundlichkeit. Diese erfahren wir bei unseren Übernachtungen in kleinen, familiengeführten Bed & Breakfasts und bei Streifzügen durch die bunten Dörfer an der Südküste. Wir kommen ins Gespräch mit Bauern, die auf dem Wochenmarkt von Bantry ihre Waren verkaufen und können Schnappschüsse der Straßenszenen machen.
Mizen Head und Sheeps Head, die südlichsten Landzungen, sind die beiden letzten Stationen unserer Reise. Hier finden ein breites Kaleidoskop an Landschaftspanoramen und einmalige Ausblicke! Wir passieren Durrus, ein typisches irisches Dorf und das letzte Zeichen von Zivilisation, bevor die weite Natur das Regiment übernimmt. Auf den Klippen thront die Signalstation von Mizen Head, die entschlossen seit über 100 Jahren dem tosenden Atlantik trotzt. Einst warnte sie die Schiffe auf dem offenen Meer vor den tückischen Felsen. Spätestens in dem Moment, wenn wir hoch oben über dem tiefen Abgrund stehen, verliert das Wort atemberaubend das klischeehafte.
Gehen Sie mit uns auf Ihre eigene Reise durch Irland, machen Sie sich selbst ein Bild von der „Grünen Insel“ und nehmen Sie diese mit nach Hause.
Während unserer aktiven Streifzüge durch Cork und Kerry werden uns verschiedene Techniken der Landschaftsfotografie nähergebracht und wir können das Erlernte nach Herzenslust und unter Anleitung in die Praxis umsetzen. Auch die Bildbearbeitung und Bildbesprechung sind Teil des Programms. Unsere Fotoreise richtet sich sowohl an Einsteiger als auch an fortgeschrittene Fotografen.
Keine Blogbeiträge verfügbar.